Maßnahmen zum Schutz von Arbeitskräften - Dosisermittlung und ärztliche Untersuchungen

Allgemeine Informationen

Arbeitskräfte, deren Strahlendosis den Grenzwert für die Allgemeinbevölkerung (1 Millisievert pro Jahr) übersteigen kann, sind im Strahlenschutzgesetz als sogenannte strahlenexponierte Arbeitskräfte definiert. Strahlenexponierte Arbeitskräfte müssen bestmöglich vor ionisierender Strahlung geschützt werden.

Abhängig von ihrer möglichen Jahresdosis wird zwischen Kategorie A (über 6 Millisievert pro Jahr) und Kategorie B (bis zu 6 Millisievert pro Jahr) unterschieden.

Die Dosis strahlenexponierter Arbeitskräfte ist systematisch zu ermitteln (Dosisermittlung). Bei Personen der Kategorie A müssen zusätzlich ärztliche Untersuchungen durchgeführt werden.

Die Verantwortung für den Strahlenschutz liegt bei der Bewilligungsinhaberin/dem Bewilligungsinhaber oder der Verwenderin/dem Verwender eines bauartzugelassenen Geräts. Für externe Arbeitskräfte haben die Genehmigungsinhaberin/der Genehmigungsinhaber und die Bewilligungsinhaberin/der Bewilligungsinhaber über vertragliche Vereinbarungen die jeweiligen Verantwortlichkeiten für die Maßnahmen zum Strahlenschutz der externen Arbeitskräfte festzulegen.

Auch für Tätigkeiten mit natürlich vorkommenden radioaktiven Materialien gelten analoge Bestimmungen.

Die Verpflichtung zum Gesundheitsschutz vor Radon am Arbeitsplatz wurde deutlich ausgeweitet. Dies kann in manchen Fällen zur Verpflichtung zur laufenden Dosisermittlung führen.

Auch die Luftfahrzeugbetreiberin/der Luftfahrzeugbetreiber hat für ihr/sein fliegendes Personal Strahlenschutzmaßnahmen vor kosmischer Strahlung durchzuführen.

Dosisermittlung

Die Dosisermittlung für strahlenexponierten Arbeitskräften ist von einer ermächtigten Dosismessstelle durchzuführen. Die externe Dosis ist grundsätzlich mit Personendosimetern zu ermitteln. In manchen Fällen kann von der zuständigen Behörde auch eine Ermittlung der internen Exposition vorgeschrieben werden (Inkorporationsüberwachung).

Ärztliche Untersuchungen

Strahlenexponierte Arbeitskräfte der Kategorie A müssen in allen Tätigkeitsbereichen ärztlich untersucht werden: eine Eignungs- sowie regelmäßige Kontrolluntersuchungen (mindestens einmal jährlich) sind durchzuführen. Als strahlenexponierte Arbeitskräfte der Kategorie A dürfen nur Personen weiter eingesetzt werden, deren gesundheitliche Eignung bestätigt wurde. Eine unverzügliche Untersuchung hat in jenen Fällen zu erfolgen, in denen eine strahlenexponierte Arbeitskraft einer beruflichen Exposition über den festgelegten Dosisgrenzwerten ausgesetzt war (Sofortuntersuchung). Die ärztlichen Untersuchungen sind von Ärztinnen/Ärzten, arbeitsmedizinischen Diensten oder Krankenanstalten durchzuführen, die dafür ermächtigt wurden.

Die erhobenen Dosiswerte und die Ergebnisse der ärztlichen Untersuchungen werden im Zentralen Dosisregister entsprechend den gesetzlichen Vorgaben gespeichert.

Für den Inhalt verantwortlich

Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie

Kosten

  • Die Kosten für eine Personendosimeter-Auswertung betragen etwa 8 Euro.
  • Für sonstige Dosisabschätzungen und ‑ermittlungen variieren die Kosten abhängig von deren Art und Umfang.
  • Die Kosten für ärztliche Untersuchungen werden üblicherweise vom Staat getragen.

Letzte Aktualisierung

1. Januar 2024

Verfahrensablauf

Das Unternehmen hat zu beauftragen:

  • eine entsprechende ermächtigte Stelle zur Ermittlung der Dosis und
  • eine ermächtigte Ärztin/einen ermächtigten Arzt, einen arbeitsmedizinischen Dienst oder eine Krankenanstalt für die ärztlichen Untersuchungen von strahlenexponierten Arbeitskräften der Kategorie A.

Die Ergebnisse der Dosisermittlung und gegebenenfalls der ärztlichen Untersuchung sind den betreffenden Personen zugänglich zu machen.

Die Datenübermittlung an das Zentrale Dosisregister erfolgt durch jene Stelle, die die Dosisermittlung bzw. die ärztliche Untersuchung durchführt.

Zusätzliche Informationen

Zuständige Stelle

Die Dosisermittlung und ärztliche Übersuchung sind direkt zwischen den Unternehmen und den zur Durchführung ermächtigten Stellen zu vereinbaren.

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